Umgang mit Mikroschadstoffen

Ein professioneller Umgang mit Mikroschadstoffen ist eine dringende Notwendigkeit. Alle Akteure – Produzenten, Wasserfachleute, Verbraucher, Wissenschaft und Politik – müssen sich mit diesem Thema auseinandersetzen und Lösungen entwickeln. Immerhin besteht Konsens bei den beschriebenen Eigenschaften von Mikroschadstoffen, die bereits in gerin- gen Konzentrationen schädigende Wirkung auf die Umwelt haben können.

 

Typische Wege für Mikroschadstoffe in die Grund- und Oberflächengewässer sind dabei unter anderem:

–  Abwässer aus Kläranlagen,

–  bodenbezogene Klärschlammverwertung,

–  Wirtschaftsdünger aus dem Agrarbereich,

–  Auswaschungen von Industriechemikalien im Außenbereich,

–  Abschwemmungen von urbanen Oberflächen durch Regenwasser; Einleitung in die Ge-

    wässer über Mischwasserentlastungen und Regenwassereinleitungen sowie

–  Luftemissionen aus Kraftwerken.

 

Die Kläranlage ist also nicht allein das Sammelbecken für Mikroschadstoffe. Neben den Einträgen aus den Kläranlagenabläufen gibt es die Einleitungen aus Mischwasserentlas­tungen und den Regenwassersystemen, der Trennkanalisation sowie eine Reihe diffuser und unkontrollierbarer Eintragspfade. Mit anderen Worten, selbst wenn es gelingen würde, alle Mikroschadstoffe in der Kläranlage aus dem Abwasser zu 100 % herauszufiltern, bleiben andere Eintragspfade in die Gewässer bestehen.

 

Ein Gesamtkonzept und eine in sich konsistente Strategie sind gefragt. Nur mit einer Kom- bination aus technologischen und planerischen Maßnahmen sowie Vermeidungsstrategien lässt sich ein effizienter Schutz vor unerwünschten Folgen erzielen. Diese müssen mit und zwischen den Akteuren abgewogen und auf der Basis ökonomischer, ökologischer und so- zialer Kriterien fair ausgehandelt werden.

 

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